
Über meine Kunst
Meine Kunst ist eigentlich sehr simpel.
Ich arbeite immer figürlich, manchmal sehr nah an der Realität entlang, manchmal auch leicht abstrahiert, vereinfacht, in Detailaufnahmen. Fast immer stelle ich Menschen dar.
Die Arbeiten sind zumeist aus Terrakotta oder Gips gefertigt oder in Bronze abgegossen. Zudem forme ich eigene Plastiken in Papier ab.
Ich bin wahrscheinlich eine unzeitgemäße Künstlerin. Ich strebe nach Perfektion, obwohl ich weiß, dass ich sie niemals erreiche. Dennoch.
Es gibt so viele perfekte Momente, perfekte Schwünge, perfekte Linien, perfekte Volumen, perfekte Farben, perfekte Klänge. Die Welt ist voller Perfektion, und vieles davon verstreicht, vergeht, ohne dass sie wahrgenommen, aufgenommen, gewürdigt, ehrfürchtig, belustigt, erfreut, erstaunt aufgenommen wird.
Mit perfekt meine ich: vollkommen: Erfüllend. Besser geht’s nicht. Und die Welt ist voller Besser-geht’s-nicht und Vollkommenheit.
Für diesen Satz werde ich wahrscheinlich von allen „kritischen“ Betrachtern belächelt und von allen „spirituellen“ beklatscht. Beide Lager liegen mir nicht.
Und was dann irgendwann da ist, ist eigentlich so simpel: die besondere Intensität eines Blickes, einer Berührung, einer Bewegung. Die Essenz. So simpel. Die Essenz eines bestimmten Momentes. Diesen einzufangen, fühlbar zu machen, danach strebe ich.
Das ist das, was mich antreibt, mich manchmal nachts aufstehen lässt, nicht aufzuhören lässt zu arbeiten, bis ich darin versinke und irgendwann wieder auftauche, zurücktrete und manchmal staune, weil ich ein Stück von der Essenz erwischt und in eine Plastik gebracht habe: die Essenz des Momentes. Einen Hauch von Perfektion.
Also alles sehr, sehr simpel …